Ursachen, Symptome und Therapieformen im Überblick
Die Akne cosmetica wird umgangssprachlich auch als „Kosmetikakne“ bezeichnet und macht vor allem Frauen zu schaffen. Mit welchen Symptomen diese Hautkrankheit einhergeht, wodurch sie verursacht wird und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erfährst du im folgenden Ratgeber.
Was ist Akne cosmetica?
Bei der Akne coscmetica handelt es sich um eine spezielle Form der Akne, die als Reaktion auf bestimmte Inhaltsstoffe von Kosmetika entsteht.
Schuld sind diverse Substanzen in Pflege- und Kosmetikprodukten, die zu einer Verstopfung der Poren führen. Talg kann nicht richtig abfließen, und es kommt zur Entstehung von Mitessern, den sogenannten Komedonen. Entzünden diese sich, bilden sich eitrige Pickel und Pusteln. Da die Akne cosmetica durch den Kontakt mit bestimmten Substanzen verursacht wird, stellt sie also eine Variante der Kontaktakne dar.
Sie betrifft vorrangig Frauen zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr, die fast täglich Kosmetikprodukte verschiedenster Art benutzen. Insgesamt leiden etwa ein Viertel aller Frauen unter dieser besonderen Akneform.
Ursachen von Akne cosmetica
Da die Akne cosmetica meist erst nach mehrmaliger Anwendung eines bestimmten Pflegeprodukts entsteht, ist es für die Betroffenen schwierig, einen direkten Zusammenhang herzustellen.
Darüber hinaus ist die Liste der Inhaltsstoffe, die eine Kosmetikakne verursachen können, sehr lang. Sie umfasst unter anderem Öle wie Avocadoöl, Olivenöl, Jojobaöl und Mandelöl.
Auch verschiedene Buttersorten (Sheabutter, Kokosnussbutter, Kakaobutter) sowie Bienenwachs und Wollwachs (Lanolin) sind häufig für die Entstehung der Akne cosmetica verantwortlich. Gleiches gilt für bestimmte Mineralien (Kolloidschwefel, Sodiumchlorid, Kaliumchlorid) sowie für viele Silikone, Emulgatoren, Konservierungs- und Zusatzstoffe.
Vor dem Kauf von Kosmetik- und Pflegeprodukten solltest du also unbedingt einen Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe werfen. Diese sollte so kurz wie möglich sein – im Zweifel lässt du dich am besten von deinem Hautarzt oder vom Apotheker beraten.
Grundsätzlich bist du mit sogenannten antikomedogenen Kosmetika auf der sicheren Seite, denn diese können die Poren nicht verstopfen, sodass Talg ungehindert abfließen kann.
Das Fatale an der Akne cosmetica ist jedoch, dass viele Betroffene das Gefühl haben, unter trockener Haut zu leiden. Sie greifen daher bevorzugt zu fettreichen Produkten – dabei mangelt es ihrer Haut nicht an Fett, sondern lediglich an Feuchtigkeit.
Pflegeprodukte, die die Symptome der Akne cosmetica bekämpfen und die Haut zugleich mit Feuchtigkeit versorgen, sind nun also besonders wichtig.
Typische Symptome der Akne cosmetica
Die Akne cosmetica geht mit geröteten, geschwollenen Hautpartien einher. Diese können brennen oder auch jucken. Im weiteren Krankheitsverlauf bilden sich Pickel und Pusteln, die sich entzünden und den Alltag der Betroffenen stark beeinträchtigen können.
Die meisten Betroffenen erkennen zunächst keinen Zusammenhang zwischen ihren Kosmetikprodukten und dem Zustand ihrer Haut. Sie greifen weiter zu den gewohnten Cremes und Waschlotionen, sodass die Akne cosmetica immer weiter voranschreiten kann.
Behandlungsmöglichkeiten
Sobald das Kosmetikprodukt, welches die Akne cosmetica ausgelöst hat, abgesetzt wurde, heilt die Erkrankung in der Regel rasch wieder ab. Das fragliche Produkt ausfindig zu machen, ist jedoch gar nicht so einfach – vor allem dann, wenn tagtäglich viele verschiedene Kosmetik- und Pflegeprodukte verwendet werden.
Darüber hinaus sind die Substanzen, die besonders häufig zur Entstehung einer Akne cosmetica führen, in vielen Cremes, Lotionen und Pflegemitteln enthalten.
Es ist daher ratsam, sämtliche verwendeten Produkte gegen antikomedogene Pflegeprodukte auszutauschen – vorzugsweise gegen solche mit natürlichen Inhaltsstoffen.
Damit die Symptome der Akne cosmetica möglichst rasch abklingen, verschreiben viele Dermatologen zusätzlich Antihistaminika oder Kortisonsalben. Das gilt vor allem dann, wenn die Kosmetikakne mit starkem Juckreiz und/oder Brennen einhergeht.
Auch Medikamente mit Zinkoxid, Salicylsäure und Benzoylperoxid können die Symptome lindern und das Hautbild verbessern. Sie weichen die Hornschicht auf, damit diese sich ablösen kann und neue, gesunde Zellen nachgebildet werden.
Zugleich verhindern sie eine erneute Verhornung der Talgdrüsen, sodass Talg ungehindert abfließen kann. Wie bei den anderen Akneformen so gilt jedoch auch hier, dass häufig mehrere Wirkstoffe getestet werden müssen, um ein geeignetes Medikament ausfindig zu machen.
Vorbeugung und Selbsthilfemaßnahmen
Einer Akne cosmetica vorzubeugen, ist gar nicht zu schwer. Natürlich muss die Haut ausreichend gepflegt werden – zu viel Pflege ist jedoch meist kontraproduktiv. In der Regel genügt es, wenn du deine Haut zweimal täglich mit einer milden Waschlotion und lauwarmem Wasser von Schmutz und überschüssigem Talg befreist.
Anschließend trägst du eine feuchtigkeitsspendende Creme auf, die jedoch nicht übermäßig viel Fett enthalten sollte. Wenn du zu unreiner Haut neigst, solltest du grundsätzlich auf reichhaltige Kosmetika verzichten. Vor allem Nachtcremes enthalten meist jede Menge Fett – deine Poren verstopfen also nicht nur von innen, sondern auch von außen.
Am besten verwendest du ausschließlich Pflegeprodukte, die mit dem Hinweis „antikomedogen“ gekennzeichnet sind. Diese eignen sich sehr gut für Haut, die zu Unreinheiten neigt. Auch die Symptome einer bereits bestehenden Akne cosmetica können durch die Verwendung antikomedogener Pflegeprodukte gelindert werden.
Naturkosmetik hat sich bei der Behandlung der Akne cosmetica ebenfalls bewährt – vor allem Produkte, die die Tonerde Aluminiumoxid enthalten. Dieser Wirkstoff öffnet bei regelmäßiger Anwendung die Mitesser und hält die Talgdrüsen offen.
Zugleich wirkt Tonerde entfettend auf die Haut ein, sodass diese regelrecht aufatmen kann. Da Tonerde einen leichten Peelingeffekt hat, kannst du deine Haut mit ihrer Hilfe auch von abgestorbenen Hautzellen befreien und eine zu starke Verhornung vermeiden.
Weitere Informationen:
Akne Vulgaris
Akneformen
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-57960-8_33
https://www.welt.de/print-welt/article662697/Verzicht-auf-Kosmetika-als-Therapie-gegen-Akne.html